Blogger-Treffen II / Plurkup

Am Samstag war es wieder soweit, ein paar bekloppte aus Norddeutschland trafen sich um den Nachmittag gemeinsam zu verbringen. Die Anwesenden hätte ich vor einem Vierteljahr noch alle als Blogger bezeichnet.

Aber wie das so ist, die einen haben keine Zeit mehr und bloggen nur sehr wenig, die anderen haben ihr Blog einfach aufgegeben. Im Prinzip egal – die Menschen sind ja dieselben und in Plurk trifft man die meisten dann ja auch. Herr Unwort weigert sich allerdings standhaft Plurk oder Twitter eine Chance zu geben.

Okay, der Tag begann im Café, in dem wir uns erstmal mit Koffeein versorgten. Wir meint in dem Fall Sascha, Katja (Blondes Alien), Jenni (Tika / Das Alltägliche Chaos) und mich:

curi_konna

Der Herr im Hintergrund, Konna (Gedankendeponie), sowie Basti (Unwort) entschieden sich jedoch altersgerecht für Kakao. Auch schön 🙂
Während wir Kaffee oder Kakao schlürften verfolgten wir die Bundesliga auf den mitgebrachten „mobilen Internet Geräten“ (vulgo: Handy!). Sascha führt gleich einmal vor, wie das aussehen kann:

sascha_handy_1

Ich war natürlich auch aktiv dabei, Bundesligazwischenergebnisse am iPhone zu verfolgen (aber da es mein Fotoapparat war, bin ich nicht auf den Fotos :-D).

Wir erlebten den späten Ausgleich von Konnas Gladbachern gegen die Bayern (für Konna das perfekte Ergebnis, hatte er doch angekündigt, bei einem Sieg eine Runde zu schmeißen).
Als soziale Wesen äußerten wir unser Mitleid mit der nicht anwesenden Plurkerin Pleitegeiger, die vermutlich zu dem Zeitpunkt traurig aus dem Berliner Stadion floh.

Anschließend entschieden uns, dass es an der Zeit wäre, sich der Aufnahme fester Nahrung zu widmen.

Also zogen wir weiter und nach gefühlten 30 Minuten Entscheidungsprokrastination konnten wir uns dann endlich auf ein Restaurant einigen. Essen war überraschend schnell bestellt, nur der liebe Sascha schaffte es leider nicht, die Nahrung dann auch wie vorgesehen zu verwerten.

sascha_saubermann

Das Essen selbst war lecker und reichhaltig. Nur die Bedienung schien etwas überfordert, dabei war die Lokalität noch gar nicht wirklich gefüllt. Aber ihre Angst vor dem Abend („Da ist hier ALLÄHS reserviert!“) wirkte wohl bereits vor.

Nach dem Essen turnten wir dann noch ein wenig durch Harburg, verbrachten nach einer weiteren halben Stunde Entscheidungsprokrastination noch etwas Zeit damit, in einer Kneipe dem Streit am Nachbartisch und der ‚Musik‘ (Die Prinzen.. grusel) zu lauschen.

Anschließend suchten wir noch ein Billiard-Café oder eine Bowlingbahn. Nachdem wir jedoch nach einer weiteren halben Stunde (der werte Leser ahnt, welches Wort ich mir hier spare) in einem Parkhaus waren und immer noch keine Ahnung, wohin es jetzt gehen sollte, verließ ich die illustre Runde. Ich höre, ich hätte wohl noch einiges verpasst, aber man soll ja auch aufhören, wenn es am schönsten ist. Und das war es.

Wie beim letzten Mal war es ein sehr spassiger Tag, so dass wir uns alle einig waren, derartiges zu wiederholen. Danke nochmal an alle Beteiligten für die gute Laune und die schlechten Witze 🙂

kleine_gasse_1

Bis zum nächsten Mal dann! Der Mann hinter der Kamera.

Give me something to sing about!

Zugegeben: Ich habe in den letzten Wochen nicht wirklich viel gebloggt hier.

Ab und zu mal einen oder zwei Beiträge, aber großartig produktiv war ich nicht. Wenn ich mich an meinen eigenen Ansprüchen messe, die ich mir auferlegte als ich mit diesem Projekt anfing, müsste ich sagen ungenügend. Im September hatte ich noch die Idee jeden Tag einen neuen Beitrag zu veröffentlichen. Nach dem die Anfangseuphorie dann verflogen, die Gewohnheit eingetreten, und mich der Oktober durch eine längere durch Krankheit verursachte Schaffenspause bremste, wurde es dann weniger. Seit Januar klappt es jedoch ganz gut. Ich habe meine Ziele meiner Realität angepasst. Schreib, wenn du was zu sagen hast. Halte die Klappe, wenn dir nichts einfällt. Aber heimlich wünsche ich mir natürlich schon, dass hier jeden Tag oder wenigstens alle zwei Tage was passiert. Und klar ist, es liegt nur an mir.

Klingt als hätte ich nichts zu sagen? Doch:

Tweet! Plirk!

Meine Internetgeschichte – bzw. der Teil meiner Internetgeschichte, der was mit sozialen Kontakten zu tun hat – fängt im IRC an. Vor inzwischen gut 11 Jahren. Ich bin also im Prinzip da sozialisiert worden. Damals noch mit Minutenpreisen im zweistelligen Pfennigbereich. Selbst als ich intensiver anfing das Netz zu nutzen, waren das vor 21:00 Uhr noch 12 Pfennig, alle 2,5 Minuten. Vor 18:00 Uhr war es noch einmal teurer. Das führte damals dazu, dass die Kommunikation sehr intensiv war. Fast alle User waren zwischen 21:00 und 23:00 „da“. Und in dieser Zeit wurde geredet, was das Zeug hielt. Irgendwann kamen dann die Flatrates. Die Usage verteilte sich über den Tag. Bzw. wir „Core Chatter“ waren einfach immer da. Wenigstens technisch. Das war so ungefähr 1999. Die Kommunikation wurde etwas mehr, aber eben nicht so viel, wie nötig gewesen wäre, um die ganze Anwesenheit zu füllen. Chatten wurde langweiliger. Niemand war mehr an diesen 2-Stunden-Slot gebunden, so dass aus größeren Gruppen die zeitgleich redeten immer kleinere wurden. Wir waren ja eh immer in der Lage reinzuschauen. IRC wurde weniger interessant und irgendwann verabschiedete ich mich mehr oder weniger unbewusst davon.

Hatte einfach nicht mehr das Bedürfnis. Vor etwa 1,5 Jahren dann, habe ich wieder reingeschaut. Nett. Die alten Leute wiedersehen und wieder kommunizieren. Einige waren inzwischen – wie ich – berufstätig. Das limitiert den wirklich aktiven Zeitraum wieder und so entstand wieder Kommunikation. Aber nach einer Weile wurde das dann doch wieder weniger interessant. Ich bin immer noch im IRC, aber irgendwie in den falschen Räumen oder so. Es gibt Tage, da sage ich dort gar nichts.

Und jetzt kommt Twitter ins Spiel: Twitter erhebt nämlich nicht den Anspruch von Echtzeit. Das ist, wenn man sich darauf einlässt ein unglaublicher Vorteil. Ab und zu entwickeln sich eben kleinere Dialoge, aber meistens ist es eben nur das – ich schrieb es neulich schon – Rauschen im Äther. Und Twitter nimmt inzwischen einen Teil meiner „Kommunikations-Energie“, die sonst in mein Blog geflossen ist auf. Frau Jekylla hat gestern nicht ganz falsch angemerkt, dass beides nicht geht. Bloggen und Twittern. So extrem sehe ich das nicht, aber ihr Blog ist auch dynamischer als meines. Und mit irgendwo bei 50 Kommentaren pro Artikel ist der Aufwand und der Kommunikationswert natürlich größer. Twittern jedenfalls macht, dass ich über kleinere Dinge nicht mehr blogge. Das ist vielleicht irgendwie schade, weil aus den 140 Zeichen die man in Twitter schreibt durchaus ein 1400 Zeichen Artikel werden könnte. Aber im Moment ist es einfach so. Ich will mich da auch nicht zu sehr in irgendein Korsett zwängen.

Seit Freitag nun gibt es weitere Konkurrenz im Hause Curi0us: Plurk. Irgendwie wie Twitter in horizontal, aber doch irgendwie auch ganz anders. Plurk lebt auch von kurzen Mitteilungen. Der für mich große Unterschied ist aber, dass es neben den einzelnen Tweets, die wir dort Plirk nennen auch die Möglichkeit gibt pro Plirk einen eigenen Chat-Thread aufzumachen. Also sozusagen eine Twitter-IRC-Kreuzung. Genau das richtige 🙂 Microbloggen UND chatten in einem.

Plurk UND Twitter haben für sich genommen schon ein gewisses Suchtpotential In Kombination finde ich beide fast schon gefährlich. Und wie immer, wenn etwas neu ist, beschäftigt man sich damit noch intensiver als dann im Alltag. Das trifft gerade auf mich und Plurk zu. Deshalb ist hier also in letzter Zeit so wenig passiert. Aber: Das soll anders werden Ich hoffe ich habe mich an Twitter und Plurk ausreichend gewöhnt und habe den festen Vorsatz hier wieder mehr zu schreiben. Natürlich brauche ich dazu auch Themen, aber ein paar davon kristallisieren sich schon in meinem Hinterkopf. Und einen längeren Artikel habe ich auch noch in der Pipeline, nur dass ich an dem noch arbeite. Vielleicht wird das aber auch eine Serie (macht euch keine Hoffnungen, es wird trivial).

Wer sich trotz Suchtgefahr an Twitter oder Plurk versuchen möchte, findet mich hier:
Twitter Plurk

P.S. Lieben Gruß an Frau Jekylla. Sie wissen schon warum 🙂