Schon wieder… 🙂
Nach einem Pressebericht zum Thema Millerntaler hat der FC St.-Pauli-Präsident folgendes geäußert:
„Der Klub-Boss ließ sich gerade beim Auswärtsspiel in Köln das RheinEnergie Stadion zeigen. „Dort zahlen nur noch die Gäste-Fans mit dem Euro. Alle anderen haben eine Payment-Karte, der Umsatz stieg um 30 Prozent. Wir dürfen uns nicht Entwicklungen verschließen, die woanders längst Einzug gehalten haben.“
Tags darauf wird das ganze von derselben Zeitung noch zugespitzt:
„Bei St. Pauli wird – nach Kölner Vorbild – über eine „Payment“-Kreditkarte nachgedacht.“
Soweit so vage. Meiner unwesentlichen Meinung folgend ist das Thema „Payment-Karte“ zunächst eine Idee der Mopo, die damit ihren Artikel vom Vortag widerkäut. Littman lobt die Payment-Karte bei Köln bedeutet hier nach dem was man lesen kann also, er wolle das auch für St. Pauli. Irgendwie Mopo-Typisch Vage!
(mal ab von dem Faux-Pas der ja so genannten Payment-Kreditkarte, sollte das wirklich so sein liegen einzelne Nutzer des St. Pauli-Forums nämlich richtig mit dem Wunsch, anschreiben zu können…)
Und das Forum macht daraus (Stichwort: Welle) eine innerhalb von 16 Stunden auf 16 Seiten angewachsene, emotionalste Diskussion.
Dabei entfallen – finde ich – bei der Karte wenigstens einige der Probleme, die mit dem Millerntaler aufgetreten wären:
- Im Gegensatz zum Taler entfällt hier endgültig die Wechselproblematik. Das ganze könnte also tatsächlich schneller gehen.
- Im Gegensatz zum Taler ist hier zumindest denkbar, dass das ganze parallel zur Barbezahlung (sogar an ein und demselben Stand) funktioniert. Kartenlesegeräte aufstellen ist weniger aufwändig als eine komplette Kasse für den Millerntaler.
- Im Gegensatz zum Taler fände – ich persönlich – das ganze praktisch. Eine Karte, aufladen, benutzen. Für Stadiongänger die regelmäßig dort sind meiner Meinung nach wirklich praktischer.
Ich würde sie benutzen.
Natürlich kann diese Karte – wenn sie exklusiv genutzt wird – auch Nachteile mit sich bringen. Aber wenn (!) es eine Garantie vom Verein gibt, dass diese zwingend parallel zum Euro (am besten an allen Ständen) genutzt werden kann, sehe ich hier wirklich kaum Probleme.
Natürlich kann man (Paranoia 1) fürchten, dass mittelfristig die Karte als alleiniges Zahlungsmittel durchgesetzt wird. Habe ich beim Taler ja auch so befürchtet. Aber – siehe oben – aus meiner Perspektive ist es wesentlich leichter ein Kartensystem parallel zum Euro zu nutzen als das Talersystem.
Natürlich kann man (Paranoia 2) übrigens auch mutmaßen ob das nicht von vorneherein der Plan war, aber auch das bleibt Spekulation.
Es wird – unabhängig von all der Paranoia – jedenfalls wesentlich schwieriger für diejenigen die auch die Millerncard kategorisch ablehnen, einfach weil es IMHO deutlich weniger (gute) Gegenargumente als gegen den Millerntaler gibt.