Kindheitshelden Reloaded: C 64 Laptop

Sicherlich primär schuld daran, dass ich mich mit Computern näher befasst habe und damit natürlich auch daran, dass ich ein Internetbewohner geworden bin ist Commodore. Der C64 stand bei uns im Haushalt, da muß ich 8 gewesen sein. Bin damit groß geworden. Pokes (NICHT!! Poken), und Co mit der Muttermilch aufgesogen.

Entsprechend groß ist die Begeisterung, die ein C64-Laptop bei mir auslösen würde. Klar, das Ding kann im Vergleich zu der aktuellen Technik quasi nix (Hey, es gibt Emulatoren die auf Telefonen laufen…), aber so aus nostalgischen Gründen: Cool Shit!

(via Techoy)

Jetzt haben Sie mich auch noch!

Ich lästere ja immer und begeistert über diese Linux- oder Mac-Evangelisten, die ihr System oder gar ihre Hardware als das einzig Wahre anpreisen. Möglichst verbunden mit einem abfälligem Blick auf die Soft- oder Hardware der anderen. Ihgitt, Windows. Das ist so Mainstream. Und so buggy. Und außerdem ist Microsoft sowieso böse.

Jaja, alles klar. Stimmt. Trotzdem: Windows funktioniert. Tut – im Großen und Ganzen – was ich will und ich kann damit umgehen. Und das für den halben Preis eines (zugegeben stylishen) MacBook-Pro.

Aber: Das iPhone. Uiuiui. Cooles, intuitives Interface, endlich wirkliches Internet vom Handy und SCHICK isses.

Nik nennt es "den Schminkspiegel". Kollege M. hat eins und spielt die ganze Zeit damit herum. Nachdem mich dann noch KUNDEN (!) während einer Teststudio-Session ganz begeistert mit ihrem iPhone vertraut gemacht hatten

"guck mal, ist das nicht cool? Und das hier! Und wenn du das kippst! Und wenn du hier hin drückst, dann zeigt’s dir ungefähr wo du bist!"

und dervanil mich beim Lunch 2.0 auch noch seinem iPhone vorstellte war es vorbei. Um mich geschehen. Ich *wollte* *das* *haben*. Also vermutlich so haben, wie Klischee-Frauen immer ihre Schuhe haben wollen. So SatC-Klischee. Immerhin kenne ich keine solchen Frauen. Aber ich schweife ab. Also ganz großes Habenwollen (und ich entschuldige mich hiermit öffentlich beim Powerbook-Blogger, bei dem ich immer grinsen musste wenn er seine Habenwollen-Anfälle zum Thema iPhone oder MBA schilderte).

Habenwollen.

Extremes Habenwollen!

Naja, zwei Wochen nach dem Lunch 2.0 hatte ich mein iPhone dann verwirklicht. Und was soll ich sagen? Es ist toll. Dank des dazugehörigen Vertrags mit brauchbaren Internet-Konditionen. Es macht einfach Spaß.

Was wichtig ist: Das war keine Technische Entscheidung. Ich weiß, dass ich wenn ich nach rein technischen Gesichtspunkten gegangen wäre ein anderes Mobile gewählt hätte. Das war eine Lebensfreude-Entscheidung. Jeder der es hat erzählt, dass er sich regelmäßig darüber freut, dass er es hat. Beim Benutzen kurz daran denken wie viel Freude man mit einem kleinen technischen Gadget erzielen kann.

Bisher geht es mir genau so. Ich freue mich, wenn ich es kippe und der Displayinhalt kippt mit. Freue mich über den (zugegeben ziemlich sinnlosen) Coverflow beim iPod. Freue mich über das Display zu wischen (das ist dann auch mal wirklich ein Usability-Vorteil!) um Webseiten zu scrollen oder um in Kontakten oder Musik zu navigieren. Das Multitouch ist der Trumpf des iPhone. Und das machen sie bei Apple damit besser als alle anderen. Mein altes Handy hat Windows Mobile. Auch schön. Ungefähr genau so viele Funktionen. Musik hören geht. Surfen geht. Kontakte verwalten geht. Outlook-Synchronisation geht auch. Alles toll. Aber die Bedienung ist mühsam. Ich ertappe mich dabei, dass ich inzwischen ab und zu über meinen XDA wische, wenn ich scrollen will. Das ist so dermassen intuitiv, dass man es am liebsten sofort überall machen will.

Genug Begeisterung, aber das mußte mal gesagt werden 🙂 Ich bleibe auf Laptop-Ebene, schon alleine aus beruflichen Gründen bei Windows. Außerdem kann ich mit Windows  umgehen. Und was ich so lese ist da Apple auch nicht immer so toll, wie man immer glaubt. Ich freue mich für jeden, der ein Gadget hat, mit dem er Spass hat. Ob das nun ein N95 von Nokia ist, ein ferngesteuerter Hubschrauber oder eben Schuhe (gelten die eigentlich als Gadget?). Aber mein aktuelles liebstes Spielzeug heißt iPhone – mein erstes Telefon das einen Kaufpreis hatte, der größer als ein Euro ist. Und es ist jeden Cent wert.

Bleibt mir nur noch, euch viel Freude euren Gadgets zu wünschen! Ja, auch mit Schuhen! 😉