Kein Vergeben. Kein Vergessen.

Am 27. Januar 1945 – vor 75 Jahren – wurde das von den Nazis erbaute und betriebene Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit.
In Auschwitz wurden zwischen 1940 und 1945 irgendwo zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen ermordet. Weit überwiegend Juden, aber auch Sinti, Roma, Homosexuelle, andere, die nicht in das Bild der Nazis passten.

Von Deutschen.

1,5 Millionen Menschen. Das ist etwas weniger, als Hamburg Einwohner hat.
Das ist 50 Mal das ausverkaufte Millerntor.

Einfach mal am Spieltag umgucken. Drüber nachdenken. Alle Menschen, die im Stadion sind. Tot. Einfach, weil es anderen Menschen so passt.

Einfach mal draußen zuschauen, wie zäh und langsam sich der Vorplatz leert.
Wie unfassbar viele Menschen das schon sind. Und das sind vielleicht zweitausend. Zweitausend von 1,5 Millionen.

1,5 Millionen. Weil sie was anderes glauben, weil sie anders sind, weil … ich weiß nicht, warum eigentlich. Ich kann es nicht verstehen. Ich kann es nur … nicht vergessen.

Wenn heute Menschen Flüchtlingsheime anzünden, weil darin Menschen leben die vermeintlich anders sind. Wenn Geflüchtete gejagt werden, weil sie anders sind… Dann sind die Motivationen dahinter wohl ähnliche. Auch deshalb dürfen wir alle Auschwitz und alles, was damit zusammenhängt nicht vergessen.

Wir haben die Verantwortung, dass es nicht noch mal passiert.

Alle. Du auch.

Am 27. Januar 1945 wurde das von den Nazis erbaute und betriebene Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit. In Auschwitz wurden über eine Millionen Menschen von Nazis ermordet.

Wir haben eine Verantwortung.

Wählt keine Nazis! Gebt Nazis keine Reichweite! Redet nicht mit Nazis!

Ja, wer Nazis wählt ist selber einer.
Ja, auch aus Protest Nazis wählen, macht Dich zum Nazi.
Nein. Es gibt keine Entschuldigungen.

Empfehlungen:

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Kein Fußbreit den Faschisten.
Kein Vergeben. Kein Vergessen.

Freundschaft

Weil ich drüben gerade mal wieder was außergewöhnlich dummes und verallgemeinerndes zum Thema las, hier mal schnell mein Hot-Take auf Freundschaft.

Freundschaft kann so viel sein

  • Sich jeden Morgen ne Guten-Morgen-Nachricht schicken.
  • Sich ein halbes Jahr nicht sprechen und dann von 0 auf 100 in zwei Zeilen.
    Und sich dann ein Jahr nicht sprechen.
  • Arm in Arm am Strand liegen und in die untergehende Sonne gucken.
  • Auf fünf „Bist Du noch da?“ nicht reagieren, weil es gerade nicht geht. Fünfmal nicht.
  • Beim Zehnten „Bist Du noch da?“ ganz schüchtern und mit schlechtem Gewissen „glaube?“ schreiben und da sein.
  • Zehn mal „Bist Du noch da?“ schreiben. Oder zwanzig. Ohne Antwort.
  • Oder einundzwanzig. Und „Ich hör mal auf…Wenn Du kannst… melde Dich halt. Heute, morgen, wannauchimmer. Ich werde da sein.“. Und es so meinen.
  • Damit leben, dass die andere Schwächen hat. Und heimlich wissen – ich auch! Viel zu viele.
  • Angst davor haben, dass sie weg ist und gleichzeitig Angst haben, sich zu melden.
  • Sie in dem unterstützen, was sie wollen, erstmal unabhängig davon wie ich das finde.
  • Ihr ausreden wollen, was sie will, weil Gründe. Oder keine.
  • Da sein. Weil.
  • Nicht da sein, aus anderen Gründen. Oder weil ich woanders bin.

Seid Ihr noch da? Wisst Ihr, was mich echt nervt?
Diese „XY ist…“-Aussagen (und ja, bestimmt hab ich sowas auch schon mal gemacht/geteilt/lalala). Am besten die „ECHTE XY ist…“-Aussagen.

Freundschaft ist nicht SO UND SO. Meine Freundschaft zu x ist so. Meine Freundschaft zu y anders. Meine Freundschaft zu z ganz anders. Und das ändert sich. Das ist 2020 anders als 2015.
Und wird sich ändern.

Und vermutlich sehen x, y und z das auch komplett anders als ich. Weil sie das eben anders wahrnehmen. Weil sie sie sind und nicht ich. Weil ich was anderes in ne Freundschaft mitbringe (mich), als sie (sich).

Und ich hab keine Ahnung wie Freundschaft für ganz andere ist.

Ich hoffe ich bin für meine Freundinnen ein guter Freund.

Und irgendwie sind wir ja wohl auch deshalb Freundinnen, weil wir hoffentlich ganz gut zueinander passen. Weil es irgendwas gibt, was uns verbindet. Weil Zeit miteinander irgendwie in Momenten besser ist, als Zeit ohneeinander.

Aber ich kann, will und finde ich sollte auch gar nicht definieren, wie gut/schlecht irgendwelche Freundschaften von irgendwelche anderen für diese anderen sind.
Ich kann (und will?) vielleicht Freundschaften meiner Freundinnen bewerten. Oder es versuchen. Weil ich sie irgendwie kenne. Weil ich irgendwie merke ob das gut, schlecht oder gar nichts für sie ist. Vielleicht. Ich kann vielleicht sagen „XY verhält sich gerade nicht wie ein guter Freund“.
Aber dann… sind gute Freunde nicht die, die bleiben, wenn Du Dich gerade mistig verhältst? Die, die nicht beim ersten oder dritten Problem Reißaus nehmen?

Nachhaltigkeit – die Erste

Ich hab hier ja angemerkt, dass ich mehr Mehrweg, weniger Plastik, mehr Stückgut, weniger Verpackungen versuchen will. Und dachte, ich schreib mal auf, was ich wie so mache, einmal weil das mir dann auch selber konstant Motivation verschafft weiter zu machen, und auch, weil das Themen sind, bei denen ich Freund*innen fragen konnte und denke, dass vielleicht andere dann hier was lesen, was sie weiter bringt. Oder so.

Zwei Schritte zurück: Was ich schon lange versuche, ist beim Obst- und Gemüse-Einkauf auf Plastik zu verzichten. Eingeschweißtes Gemüse muss echt nicht sein und diese kleinen Plastiktütchen halte ich auch schon länger für verzichtbar. Mal ab davon wäscht man das Zeug doch eh noch mal ab, ob nun in der Tüte oder nicht. Was auch schon länger gut funktioniert sind Bio-Produkte, vor allem Milch und Eier. Bei Fleisch(-Produkten) versuche ich da schon länger drauf zu achten, möchte aber noch deutlich konsequenter werden.

Seit nem Jahr etwa findet sich außerdem ein Mehrwegbecher als ständiger Begleiter in meinem Rucksack, um bei meinem geliebten Coffee-to-Go weniger schlechtes Gewissen zu haben.

Ja, das sind alles kleine Babysteps und es geht viel besser, aber jeder Schritt zählt.

Seit ner Weile verwende ich außerdem statt Zahnpasta Zahnputztabletten (diese hier), hat gar nicht weh getan, kein Mikroplastik mehr im Mund, keine Plastiktube mehr wegwerfen.

Ganz neu ist bei mir jetzt der Verzicht auf Duschgel, Flüssigseife, Shampoo in Plastikflaschen. Ich hab mir letzte Woche Seife, Duschseife und festes Shampoo gekauft – alles kommt ohne eigene Plastikverpackung aus und ohne Mikroplastik. Ich war zugegeben etwas skeptisch, wie die Umstellung gelingen würde, weil meine Erinnerungen an Stückseife nicht gar so begeistert waren. Und weil mir das Konzept von Duschseife ehrlich gesagt noch irgendwie komisch vorkam. Aber guck – nach dem ersten Versuch damit war ich schlimm begeistert. Das Zeug scheint ziemlich ergiebig zu sein und ist in der Anwendung viel praktischer, als ich befürchtete. Die Seife kommt in ein praktisches Seifebeutelchen und hängt halt einfach in der Dusche rum. Beim Shampoo hab ich glaube ich bisher noch nen Hang zum Überdosieren. Die Gewohnheit mit flüssigem Shampoo ist ja, dass man .. na sagen wir mal nen Teelöffel (meine Haarmenge ist nicht sooo riesig) davon auf die Handfläche gibt. Bei dem jetzt eine Teelöffelmenge „erschäumen“ ist glaube ich etwas irre. Am Ende braucht man jedenfalls ganz wenig und die Haare sind hinterher supersauber. Und gut riechen tuts auch noch.

Dazu kommt gerade noch Deocreme. Auch wieder ohne Verpackungsquatsch.
Kann ich aber an sich noch nix sagen, heute das erste Mal benutzt, in der Anwendung unproblematisch, aber der Tag war auch nicht besonders verschwitzt, wie das dann wirkt bleibt für mich noch abzuwarten.

Mal schauen, wie sich das alles in den Alltag einfügt. Ich bin jedenfalls bisher ziemlich zufrieden.

Das ganze Gedöns gibt’s zum Beispiel in Unverpackt-Läden. In Hamburg zum Beispiel bei Stückgut.

Nächste angedachte Umstellungen betreffen Waschmittel und Geschirrspüler, muss ich mich noch ein wenig reinlesen. Aber bisher: Tut gar nicht weh, macht sogar eher Freude, wenn die Umstellung funktioniert. Und jeder Schritt bringt einen voran.