Übrigens: Es ist Winter

Wie das so ist mit den Überraschungen.. sie kommen plötzlich.

Beruhigend, wenn man weiß, dass die Entscheidungsträger darauf dann auch direkt reagieren und die richtigen Maßnahmen Ergreifen.

Aktuelles Beispiel: Winter. Das ist was, das wir hier im Norden ja quasi gar nicht kennen. Also dieses weiße Zeug (das heißt übrigens Schnee) und das mit dem gefrorenen, glatten Wasser (’Eis’ für die Fachleute) ist ja total neu für uns.

Naja, für uns nicht, aber offenbar für einige. Für Frau Hajduk zum Beispiel.

Frau Hajduk ist von den Grünen und in Hamburg die “Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt”.

Dass es seit kurz vor Weihnachten mehr oder weniger schneit, friert, fröstelt, dass die Strassen, Wege, Flächen teilweise sauglatt sind, ist bei ihr offenbar erst vorgestern angekommen.

Anders lässt sich kaum erklären, dass jetzt schon “Sofortmaßnahmen” eingeleitet, um die gröbsten Auswirkungen dieses Winters zu bremsen. 1.000 bis 1.200 Mitarbeiter der Stadt Hamburg kümmern sich seit heute zusätzlich darum, Schnee und Eis zu beseitigen.

Seit heute.

Heute ist der 09.02. Das Jahr ist also bummelige 40 Tage alt.
Plus sowas wie 10 Tage Schnee und Eis Ende 2009.

Hey, wir hatten sogar weiße Weihnachten!

50 Tage Eisglätte, die an Frau Hajduk vorbeigegangen sind.

Ich bin gefühlte 80 Mal *fast* auf die Nase gefallen, auf dem Weg von oder zu einem der diversen U-Bahnhöfe. Die Spitalerstrasse war zwischenzeitlich spiegelglatt. So richtig. So spiegelglatt, dass ich gefühlte 10 Minuten vom Brunnen bis zum Hauptbahnhof gebraucht habe.

Übrigens war auch der Rathausmarkt, den ja unsere Regierenden hier irgendwie auch mal sehen dürften, ziemlich vereist.

Die Alster war fast so zugefroren, dass ein “offizielles” Alstereisvergnügen ermöglicht wurde. Vor anderthalb Wochen. Und jetzt werden Sofortmaßnahmen ergriffen. Danke Frau Hajduk, das ist flexibles, schnelles und angemessenes Handeln.

Kann es sein, dass man bei den Grünen zu sehr an die Klimakatastrophe glaubt? Dass vielleicht das Warten auf die Atmosphären-Erwärmung dazu führt, dass man Schnee und Eis einfach nicht mehr wahrnimmt? Wäre doch ne Möglichkeit. Wir haben eigentlich nämlich 25° hier. Treibhauseffekt. Schon seit 10 Jahren.

Hallo? Die Notaufnahmen stocken ihr Personal auf, weil so viele ausgerutschte vorbeikommen, mit gebrochenen Knöcheln, Beinen, Armen, wie sonst nicht.

Aber die Regierung wartet erstmal ab.

Nach 7 Wochen Schnee und Eis von Sofortmaßnahmen zu sprechen ist schon irgendwie zynisch, oder?

Jeder Hausbesitzer muß sich darum kümmern, dass es vor seinem Haus “begehbar” ist, jeder muß seit Wochen Schnee schippen, Eis Streuen, räumen.
Zweimal täglich.
Nur die Stadt scheint das nicht gemerkt zu haben.

Blöde gesagt ist der halbe Winter schon rum (der fing am 21.12 an und hört am 21.03 auf) und vermutlich wird es in ungefähr 2 Wochen tauen. Das hätte man auch noch aussitzen können.

Unabhängig davon ist es natürlich jedes mal wieder erstaunlich, wie “überraschend” der Wintereinbruch kommt. Dass es schneit und friert ist für viele ja jedes Jahr aufs Neue eine völlig unerwartete Tatsache.

Sieht man auch auf den Strassen, bei vielen Autofahrern.

Positiv gedacht: Die Regierung passt sich ihren Wählern an.

Negativ gedacht: Ich hoffe, jeder der auf öffentlichen Flächen ausgerutscht ist, und sich irgendwie verletzt hat, verklagt die Stadt.

Laut Radio wollte Frau Hajduk dazu übrigens nichts sagen. Wer da verantwortlich sei wird jedenfalls nicht erwähnt. Klingt für mich so, als käme ihr langsam, dass das sie bzw. ihre Behörde sein könnte.

Fröhliches Rutschen weiterhin. Heute früh wars jedenfalls nicht weniger glatt, als das ganze Jahr schon.

Und wer es immer noch nicht mitbekommen hat:
Es ist Winter.
Es könnte schneien.
Es könnte glatt sein.
Sogar in Hamburg.
Sicher ist sicher.

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4 Gedanken zu „Übrigens: Es ist Winter

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