Strategische Niederlagen

Manchmal – so ungefähr einmal alle 5 Jahre – gibt es ein Spiel bei denen ich es sogar irgendwie ganz gut finde, wenn meine Mannschaft verliert. Das sind so Spiele, bei denen ich mir wirklich sicher sein kann, dass ein Sieg des FC St. Pauli auch nichts ändern würde, aber eine Niederlage vielleicht schon. So war das dann heute wohl mal einer dieser Spieltage. Da ich nicht gegen meine Mannschaft sein kann, habe ich heute das Spiel einfach mal gepflegt ignoriert. Im Wald ein Buch lesen, war der Plan. Dass mir dann Regen dazwischen kam ist zwar unschön, tut hier aber eigentlich nix zur Sache!

Warum also sollte mein Club heute verlieren?

Der eine oder die andere erinnert sich vielleicht noch an unsere besonderen Freunde von der Ostseeküste (Nein, nicht Kiel, nicht Lübeck, Rostock…). Ich hab damals ja was über das 3:2 geschrieben, und wer mag möge mal einen Blick auf die Kommentare werfen…

Also die besondere Zuneigung die wir Rostock entgegenbringen, wird ooffensichtlich geteilt. Was liegt da näher, als sich irgendwie zu wünschen, dass wir unsere spezielle Beziehung nicht noch ein weiteres Jahr in der Praxis ausleben müssen?

Also hoffe ich natürlich, dass Rostock absteigt. Damit das passieren kann, müssen aber auch die Rostock in der Tabelle umgebenden Teams mal gewinnen.
Nun liegt St. Pauli sicher auf dem 8. Platz, nach oben geht eigentlich nix, und nach unten auch nicht, es sei denn Oberhausen holt am letzten Spieltag auf die Schnelle 6 Tore auf. Dann wären wir nur noch 9. Auch nicht wirklich die Katastrohpe (abhängig davon, wie die anderen Spiele da unten am nächsten Sonntag ausgehen, kann es durchaus sein, dass ich ein bisschen für Frankfurt bin… gleiche Argumentation wie heute). Also konnte ich heute ruhigen Gewissens ein bisschen für Koblenz sein, und – siehe da – St. Pauli machte das, was es auswärts eigentlich immer macht, verlor.

Wenn die doofen Osnabrücker gegen Ahlen gewonnen hätten, wäre es fast schon der optimale Spieltag gewesen, nagut, Nürnberg (Hallo? Aufstiegsplatz) hätte in Koggetown gewinnen können, aber immerhin wird es nächsten Spieltag nochmal spannend zu sehen,  wie sich die beiden auf fremden Plätzen schlagen. Wehen Wiesbaden – der Rostocker Gegner ist zwar irgendwie gefährlich schwach, aber hey, St. Pauli hat da auch verloren. Und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Lustiger Nebeneffekt der Ergebnisse heute: Fürth steigt wieder nicht auf. Schadeschadeschade… NICHT.

Mit Freiburg, Mainz und Nürnberg kann ich ganz gut leben, jedenfalls deutlich besser als mit Kaiserslautern oder Fürth. Und die Absteiger tun sich alle nicht so echt was, Wehen oder Ingolstadt sind mir einfach egal.

Mal gucken, was nächste Woche passiert. Vielleicht schafft Wehen-Wiesbaden es ja doch noch, mir eine Freude zu bereiten.

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5 Gedanken zu „Strategische Niederlagen

  1. Wenn Du so gut bist mit taktischen Niederlagen… könntest Du dann bitte bei Doofmund für kommenden Sonnabend eine bestellen?

  2. Hm, bei der eigenen Mannschaft geht das natürlich leichter mit den Niederlagen, sonst hätte ich ja auch immer erfolg mit den Niederlagen bei unseren Gegnern.. Aber ich geb mein Bestes, nächsten Sonnabend…

  3. Ich persönlich als in der Region von Rostock wohnender finde diese Gedanken sehr befremdlich. Lässt man bei der Betrachtung Pauli und Hansa diese Chaoten, die sich gegenseitig verprügeln müssen weg, muss man doch zugeben das es dort immer spannenden kämpferischen Fußball gibt, oder? Und darum sollte es doch eigentlich gehen!
    Wenn deine Befindlichkeiten sich auf die Chaoten beziehen, wenn nächste Saison Cottbus und Union Berlin auch in der Liga sind, ob es dann besser ist?

  4. @Thomas wenn Du die Chaoten weglässt hast Du aber, gerade bei Hansa plötzlich nur noch 10% der Zuschauer und damit den Verein quasi entkernt. (Sorry, aber ich hab oft genug Ausschnitte von HRO-Spielen gesehen und dann – obwohl es gegen sonstwen ging „Scheiss St.Pauli“-Rufe gehört. Laut genug, dass es nicht nur 10 Leute waren).

    Außerdem finde ich es völlig normal, gegen Vereine zu sein, die ich nicht leiden kann. Mal ab davon: Wenn HRO drin bleibt hab ich mit Cottbus, Union und Rostock drei Teams, steigt Rostock ab zwei…

  5. @Curi0us

    Das ist ja das traurige daran, das alle mit dem Verein nur noch diese Idioten symbolisieren. Ich denke nicht, das nur noch 10 % übrige bleiben.
    Gut im Endeffekt entscheidet nachher die spielerische Leistung darüber, wer in der Liga bleibt oder nicht.

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