Was Obama, das iPhone und Pornos verbindet

Auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass Curi0usities in seiner heutigen Struktur entstand. Am 03. September 2007 erschien der erste Beitrag hier. Zeit für einen kurzen Rückblick auf das erste Jahr.

Strohfeuer

Eigentlich fand ich Bloggen eher langweilig. Nicht, dass ich bereits viele Blogs gelesen hätte damals, aber irgendwie .. ich meine:

Wen interessiert irgendwelcher semiprivater Krempel aus dem Leben irgendwelcher Interntbewohner?

Eben!

Also Bloggen war für mich – Sommer 2007 – irgendwie eines der für mich eher unattraktiven Phänomene des Netzes. Irgendwie vielleicht auch noch in der “Muß ja nicht alles mitmachen” Stimmung. Ich hatte zur WM 2006 ein Ein-Artikel-Blog versucht und wieder fallengelassen. Das war meine “Erfahrung” mit Blogs. Warum ich dann doch anfing? Steht in Ansätzen hier und hier. Aber gemacht hab ich’s dann schließlich doch.

Dich kriegen wir auch!

Hat wohl irgendwas in irgendeiner Ecke meines Lebens gedacht. Nun gut, hallo, hier bin ich. Hier ist mein Blog. Damals, September 2007. Und irgendwie hat es am Anfang echt Spass gemacht. Vorsatz war “ein Artikel am Tag”. So gut glaubte ich mich zu kennen, dass ich es nur ganz oder gar nicht kann. Nur schreiben oder nichtschreiben. Dazwischen gibt es in meiner kleinen Curiwelt keinen Platz. Wenn ich mir zuviele Ausnahmen genehmige verlässt mich die Motivation und am Ende bleibt eine einzige, große Ausnahme. Also jeden Tag. Das klappte am Anfang überraschend gut. Die Motivation war hoch und die Begeisterung darüber, dass ich es tatsächlich durchhielt half sicherlich auch.

Rückschlag

Männern wird gemeinhin einiges böses Nachgesagt.

Wenn du krank bist, stirbst du immer gleich.

Mag so sein, aber ich wurde dann wirklich Krank. Körperlich ausgelaugt ging zunächst irgendwie nichts mehr. Private Tiefschläge taten ein übriges. Gefühlt alles ging schief. Warum sollte dann ausgerechnet mein neustes Hobby davon verschont bleiben? Irgendwann im November tauchten meine Lebensgeister dann langsam aus ihrem vorgezogenen Winterschlaf wieder auf. Sehr sehr langsam. Der Dezember sollte hier wieder etwas lebhafter werden, aber so richtig wars das immer noch nicht. wieder auf die Spur schieben ist eben mühevoll.

Konsolidierung

Frauen sagt man nach, dass private Veränderungen von Frisurenanpassungen begleitet werden. Vielleicht war es hier genauso. Anfang Januar bekam Curi0usities sein zweites Look & Feel. Immer noch sehr dunkel, aber es gab ein Bild im Header. Immerhin. Im Januar schnellte dann auch die Postingfrequenz wieder nach oben. Ob ich mich durch das Redesign motivierte weiß ich gar nicht, aber ich hatte plötzlich wieder etwas mitzuteilen. Gut so. Im Februar ging es dann für mich auch mit Twitter los. Übrigens auch etwas, das ich vorher für kompletten Schwachsinn gehalten hatte. Naja, immerhin weiß ich, dass ich mich verändere. Ich bekam mehr und mehr von anderen Bloggern mit (hatte ich mir in den letzten Monaten doch auch ein paar Feeds abboniert) und so langsam setzte auch die Kommunikation mit den “anderen” ein. Vielleicht der Entscheidende Twist in meinem bisherigen Bloggerleben. Sozialisation, wenn man so will.

Ich gewöhnte mir in der Phase endlich auch an, zu schreiben, wenn mir danach war. Mein innerer Zwang legte sich langsam, so dass der Spass pro Posting sicherlich stieg.

Wenn ich nichts schreibe, hab ich halt nix zu sagen.

Ok. Einige werden behaupten, dass sei nicht wirklich anders, wenn ich was schreibe.

Etablierung

Ich fühlte mich bei Twitter zunehmend wohler. Menschen reagierten auf mich, ich bekam langsam ein Bild davon, wer wie tickte. Und ich denke umgekehrt vielleicht genau so. Es lasen auch langsam immer mehr Menschen bei mir mit. Ich bekam mehr Kommentare und kommentierte auch selbst mehr. Und im Sommer kam dann auch das nächste Redesign. Schwarz war mir irgendwie doch über. klar, ich finde Schwarz immer noch cool, und ich bin fest davon überzeugt, dass man mit Schwarz die besten Designs machen kann. Aber hier war für mich Zeit für was helles. Die Reaktion darauf war für mich begeisternd. Menschen von denen ich nie gedacht hätte, dass sie hier überhaupt mitlesen teilten mir in Kommentaren oder per Twitter mit, dass sie das neue Design toll – und viel wichtiger – viel besser fänden als das alte. Klar ist das nicht schmeichelhaft für das alte Design, aber wichtig: Ein großes Lob für das neue. Danke dafür!

Inzwischen habe ich meinen Rhytmus gefunden. Ich schreibe, siehe oben, wenn mir danach ist. Es gibt Phasen da fällt mir viel ein und solche da hab ich keine Lust. So what. Ich lebe nicht vom Bloggen, das hier ist Hobby. Klar, jeder möchte immer mehr Leser haben und je mehr man schreibt, desto wahrscheinlicher bekommt man die. Aber wenn man nicht schreibt, geht die Welt auch nicht unter. Ich weiß inzwischen, dass dieses Blog (im Moment) ein Teil von mir ist. Und das heißt, ich habe keine Angst mehr, dass ich es liegenlasse wenn ich aus dem Rhytmus komme. Das ist ein gutes Gefühl. Vor allem für Wegschieber wie mich.

Fazit

Das erste Jahr war persönlich aufregend. Fürs Blog Abwechslungsreich. Für mich zwischendurch stressig und anstrengend, zwischendurch langweilig. Zwischendurch traurig, zwischendurch heiter. Mal sonnig und mal naß.
So wird es – in welchen Anteilen auch immer – sicherlich weitergehen. Ich habe durchs Bloggen lauter Leute kennengelernt. Bisheriges Highlight sicherlich das Bloggertreffen in Harburg am letzten Wochenende.

Aber da ist sicherlich noch Luft nach oben. Das erste Lunch 2.0 habe ich auch schon hinter mir, das erste Barcamp liegt noch in der Zukunft. Eigentlich wollte ich zum BCBerlin, aber irgendwie passt das mir grad zeitlich nicht so ganz in den Plan. Spätestens das BC Hamburg ist aber angepeilt.

Vielen Dank an alle, die hier mitlesen. Ich freue mich über jeden Leser und noch mehr über Kommentare. Irgendwo habe ich vor Monaten folgenden Satz gelesen:

Kommentare sind das Brot des Bloggers

Nun bin ich gar nicht so ein großer Brot-Fan, aber der Sinn sollte klar werden. Stimmt irgendwie. Und ich kann noch so oft sagen, dass ich eigentlich vor allem für mich blogge. Kommentare werten das ganze hier doch gewaltig auf 🙂

Ausblick

In Zukunft wird es hier wohl weitergehen wie in der Vergangenheit. Mal intensiver, mal weniger. Mal kritisch, mal verspielt. Mal in Schwarz und mal in Weiß.
Im Moment bin ich jedenfalls motiviert und das hier ist glaube ich inzwischen auch “stabil” genug um noch ‘ne Weile durchzuhalten.

Und was Obama, das iPhone und Pornos verbindet?

Es sind offenbar Themen, die die Welt (in Form von Google) beschäftigen. Auch hier. Auch in Zukunft.

Wir werden sehen was kommt.

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9 Gedanken zu „Was Obama, das iPhone und Pornos verbindet

  1. Der Blog-Bäcker soll sein Brot bekommen: in Form von möglichst vielen Kommentaren! Ich fang‘ mal damit an. 😉

    Die Motivation fürs Blog ist doch klar: man möchte sich mitteilen und man freut sich über Reaktionen anderer. Das geht – wie Du oben schreibst – sehr schön auch über andere Kanäle (Twitter/Plurk usw.) und führt im besten Fall auch zu netten Kontakten im Reallife, wie Eurer Treffen gerade erst gezeigt hat.

    Und toll, wie viele Menschen das jetzt ob der klug gewählten Überschrift lesen werden. 😉

  2. Hey, Glückwunsch zum ersten Jahr!

    Sehr schön beschrieben die Entwicklung deines Bloggens inklusive Twitter. Kann dem fast zu 100% zustimmen, die selben Phasen und Abschnitte finde ich auch bei meinem Web2.0-Leben.

    Also, weiter machen und vor allem: authentisch bleiben!

  3. Danke euch beiden 🙂

    @Dirk authentisch wirds wohl eh bleiben, das sollte kein Problem sein 🙂

    Und wegen der Überschrift… Naja, nachdem mir erklärt wurde, dass ich da SEO-Technisch noch was nachzuholen hätte 😉

  4. Herzlichen Glückwunsch auch von meiner Seite aus. Solche Phasen, wie du sie beschreibst, hat wohl jeder Blogger mal durchlebt. Verfolge dein Blog zwar nicht von Beginn an, aber seit Plurk regelmäßig! Go ahead! 🙂

  5. Sowas, da haben wirs wieder… niemals von reißerischen Überschriften täuschen lassen und den Beitrag nach jwd verscheiben ^^
    Ich schließ mich dann mal den Glückwünschen an und kann nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass wir so die Chance hatten einander über den Weg zu laufen.
    Und ich hoffe, dass auf das Treffen in HH noch viele weitere lustige folgen. 🙂
    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn man im Rückblick feststellt, wie viel sich dann doch im einzelnen an einem selbst verändert in einem Jahr. Durch das Bloggen hat man da ja so eine gewisse Übersicht drüber. Wie auch immer (Jenni hat heute ihren Schwafeltag) viel Spaß auch weiterhin an einem der wie ich finde schönsten Hobbys überhaupt (und ja, ich weiß, dass man es meinem Blog nicht ansieht :P).

  6. Herzlichen Glückwunsch, lieber Curi. 🙂 Ich glaube, daß fast jeder Blogger dieses Auf und Ab nachvollziehen kann. Im eigenen Blog steckt doch immer etwas Privates – jedenfalls sofern man kein Themenblog betreibt. Ich liebe genau das am Bloggen und ich lese auch am liebsten Blogs, die einen gewissen „Tagebuchcharakter“ haben.

    Dein Blog kenne ich noch nicht lange – Dich auch nicht. Aber ich möchte weder das Blog noch Dich missen. Es ist schön, Dich kennengelernt zu haben – eigentlich in Plurk, aber letztlich auch real. Ich schließe mich da Jenni an und hoffe, es folgen noch viele Treffen.

    Ich hoffe, Du behältst das Bloggen bei (in Zeiten des Blogsterbens irgendwie schon fast eine Herausforderung).

    Viel Erfolg für die Zukunft. Und weitermachen…

  7. Du hast Gina-Lisa und Sarah Palin vergessen! 🙂

    Auch von mir und auch hier (wie schon bei Konna) etwas zu spät die allerherzlichsten Glückwunsche zum Einjährigen, lieber Curi! Heute Abend stoß´ ich auf dich an und hoffe, dass es noch lange, lange so weiter geht!

  8. Ich bin froh, dass Sie die Tiefs überwunden haben, die im Real Life und auch die Blog-Tiefs. Ihre Einstellung jetzt ist genau die Richtige und so werde ich mich erfreulichweise weiter hier einfinden können und bei Ihnen lesen. Und kommentieren.
    🙂

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