Quasi vorgestern

Es gibt diese Momente, in denen einem bewußt wird, wie viel Leben man schon hinter sich gebracht hat. Auch wenn man sich eigentlich noch jung fühlt. Gerade erst das erste Lebensdrittel hinter sich, oder so.

Neulich erst, quasi vorgestern – mit den Freunden in der Schule gesessen und mit den anderen mitgefiebert, die gerade ihr mündliches Abi hinter sich bringen.

Neulich erst, quasi vorgestern – mit dem besten Kumpel das erste Mal auf ein Konzert von dieser deutschen HipHop-Kapelle gepilgert. Das muß – genau wie mein Abi – so 1994 gewesen sein. Vielleicht auch ein Jahr früher.

Neulich erst, quasi vorgestern.

Als ich sie das erste Mal gehört habe, hab ich sie noch nicht wirklich wahrgenommen. Doch dann kam dieses Lied, „Die Da“, erinnert Ihr euch?
Und danach kannte sie plötzlich jeder. Und ich hab dann nochmal näher hingehört. Gott, das ging gar nicht, der Typ mit der Mütze, dieses selten bekloppte Video. Aber irgendwie – die Musik war schon gut, damals.

Vorgestern ging vorbei, Leben passierte. Und gestern kam. Gestern, als sie ihr neustes Album veröffentlichten. Das mit dem Lied bei dem am Anfang alle… heute würde man wohl WTF sagen. Das Lied also, bei dem am Anfang alle WTF sagten. MfG.

Hammer. Und mal wieder verschlug es mich auf eines der Konzerte der Jungs. Nichtmehr in der großen Freiheit sondern in der Alsterdorfer Sporthalle. 1999 war das, und ich weiß noch, wie ich mich wunderte, woher plötzlich all diese Teenies herkommen.
Ich mein.. es war doch grad gestern, dass ich auf meinem ersten Fanta4-Konzert war, oder? Und da waren wir noch alle ungefähr mein Alter. Maximal etwas älter, aber jüngere? Kaum.

Seit gestern ist einiges passiert. Seit vorgestern erst recht. Schule, Abi, Zivildienst, Uni, Diplom, Beruf, Karriere…Leben.

Seit Vorgestern ist St. Pauli zwei Mal in die Bundesliga aufgestiegen. Und war vier Jahre in der dritten Liga.

Irgendwann zwischen gestern und vorgestern hab ich mit dem Internet angefangen. Damals. Neulich. Vorhin erst.

Und heute?  Heute hab ich das neuste Album auf meinem iPhone. Fornika. Gerade vorhin gekauft, einen Tag, nach dem es im Handel war.
Immer noch frisch, was die Jungs machen. Aber war ja auch erst Vorgestern, als ich sie das erste Mal gehört habe.

Eben seh ich, dass es im Sommer ein Konzert der Fantas in Stuttgart gibt. Im Juli, auf der Canstatter Wasen.

20 Jahre.

Komisch, wie schnell die Zeit vergeht. Gerade rückblickend.
Irgendwie war mir, als wäre „Die Da“ neulich erst gewesen.

Quasi vorgestern.

(Konzertinfo via Heliumkiffer)

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6 Gedanken zu „Quasi vorgestern

  1. Ja, im „Huch, das war doch erst gestern?“ bin ich Weltmeister. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich feststelle, daß Nationalspieler, die 1991 geboren wurden, auch schon Auto fahren dürfen…

    Allerdings – huch, die Konzertankündigung für 20 Jahre Fanta4, die war doch erst… genau, vorgestern. Irgendwann, letzten Herbst 😛

    (Oh, und „Die da?“ war 1992. Also wirklich erst… verdammt, vor 17 Jahren. Scheiße, ich werd alt!)

  2. Ist das jetzt beruhigend oder eher verstörend, wenn man vor 20 Jahren knapp vier war und es einem jetzt genauso geht?

  3. @Pleitegeiger Ja, das mit dem Autofahren ist ganz schlimm, ich meine.. in den Neunzigern geboren? Das ist doch echt eben erst. (jaa, ich hab die Konzertankündigung verpennt…)

    @Jenni hmm….das mußt Du wissen.. 😀

  4. Und die Fanta4 gab es schon vor Die Da.

    Kinde wie die Zeit vergeht.

  5. Genau so erging es mir heute, als ich in meiner alten Musik gestöbert habe.

    Lauschgift verbinde ich noch immer mit meiner LK-Fahrt nach Belgien, wo wir die Texte rauf und runter gesungen haben. Auhauerha…

  6. Pingback: Neue Fanta-4-Single. Habenwollen! : Curi0usities

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