Hinlegen und übersetzen

ist mein aktuellstes und damit relevantestes Highlight bei merkwürdigen Versprechern (gemeint war „Hinsetzen und überlegen“). Im Familienkreis bei mir noch sehr beliebt ist „Brund und Wand-Gel“ anstelle von „Brand- und Wund-Gel“…

Dazu gibt es ja diese weniger lustige weil teilweise recht gemeine Urban Legend vom „freudschen Versprecher“, der solcherart sprachlicher Fehlleistung ja angeblich zugrunde liegen soll. Nun kann man sicher bei den meisten Versprechern behaupten, dass diese eher aufgrund von sprachlicher Nähe, naheliegender Verdrehung und ähnlichem erfolgen.
Und eben nicht weil man eigentlich genau das meint.

Naja, jedenfalls behauptete doch neulich im Bus jemand seiner Begleitung gegenüber dass all Ihre Versprecher
eben durch besagte freudsche Fehlleistung motiviert seien und dass ja damit auch all dies eine wirkliche, relevante und vor allem tiefergründe Aussage hätten (womit ich dann auch bei der eigentlichen Motivation für diesen Beitrag wäre).

Urks – Bitte mal vorstellen:
Alle Versprecher hätten wirklich einen unbewußten und wahrhaften Hintegrund.

Wenn ich also an den im Titel verwursteten Versprecher denke…
Hinlegen kann ich ja psychologisch noch nachvollziehen:
Wer liegt schon nicht gerne..
Aber übersetzen ist nun an der Stelle bestimmt gerade nicht durch den Kopf des Versprechers (haha, Wortwitz) gegeistert, und wahrscheinlich auch nicht der unbewußte Wunsch jetzt etwas zu übersetzen.

Und Brund- und Wand-Gel? Ich weiß bis heute nicht was ein Brund ist?

Sollte ich da doch mal meine Tante zu befragen, von der dieser Versprecher ursprünglich stammt?

Wer weiß, vielleicht hat sie ja eine besonders innige Beziehung zu Wänden? (ist sie gar anlehnungsbedürftig, sucht Schutz, Stabilität, Halt?) Was war ein Brund nochmal?

Wenn dieses Post eine Botschaft hat dann:

Manchmal ist ein Huhn auch einfach ein Huhn…

bzw. manchmal ist ein Versprecher eben wirklich einfach nur ein falsches Wort zur falschen Zeit.

Aber gut, dass wir darüber geredet haben… 😉