Double Jeopardy

In den USA (und wie ich gerade erlesen habe, auch bei uns) gibt es ja die rechtliche Regelung, dass man nicht zwei Mal für die selbe Straftat angeklagt werden darf. Irgendwie ist mir noch nicht vollständig klar, welchen Sinn das hat. Das wurde ja damals durchaus vor dem Hintergrund relevanter Bürgerrechte (Presse + Religionsfreiheit etc.) eingeführt, aber was das genau soll, keine Ahnung.

Ja, klar, nicht zweimal für dasselbe bestraft zu werden ist schon irgendwie einsehbar, aber wenn aufgrund mangelnder oder fehlender Beweise ein Urteil gefällt wurde, dies nicht mehr revidieren zu können finde ich etwas .. schräg.
Jedenfalls auf den ersten Blick. Mal gucken, vielleicht finde ich ja noch eine Erklärung.

Was ich damit eigentlich sagen will:

In Wochen wie diesen, mit einem Freien Tag (3. Oktober) in der Mitte, hat man natürlich die sehr angenehme Situation, dass man eigentlich nur zwei Zwei-Tage-Wochen unterbrochen von einem Ein-Tag-Wochenende hat. Das führt dummerweise jedoch zu einem besonders bosartigen Phänomen:

Zwei Montage!

Ja, ich gebe zu, ich habe auch zwei Freitage diese Woche, und der freie Tag ist wirklich nett, aber diese zwei Montage sind doch irgendwie nicht nett. Ich hab vor drei Tagen gerade das typische „Montags-Gefühl“ gehabt, und nun schon wieder. Und das obwohl ich weiß, dass morgen schon wieder Freitag ist (sogar der echte).

Irgendwelche Lösungsvorschläge?

Es tut sich was auf dem MP3-Markt…

Im Prinzip war das ganze wirklich „nur“ eine Frage der Zeit, bis so ein Angebot rauskommen würde. Trotzdem schön, dass es endlich soweit ist (wenn auch derzeit erstmal nur in den Staaten):

Amazon.com bietet ab sofort MP3 Downloads an.

Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil das ganze ohne DRM abzugehen scheint.

Besser als ITunes, nicht teuerer als ITunes.
Das könnte den Markt ganz gewaltig umkrempeln.
Und das praktische ist: Es geht dank Kreditkarte auch von hier aus 🙂

(Via http://anmutunddemut.de/2007/09/25/amazonmp3/)

Rauchverbot

Langsam nährt sich der deutschen Gesellschaft ja der große Unbekannte namens „Rauchverbot“. Kurz: Ab Neujahr 2008 darf in Kneipen nicht mehr geraucht werden, oder diese müssen einen extra „Raucherraum“ zur Verfügung stellen. De Facto heißt das für die meisten Lokale wohl ein totales Rauchverbot.

Jetzt zeigen diverse Erfahrungen im Ausland (Spontan fallen mir Irland und Italien ein), dass dies – obwohl der Anteil der Raucher in der Bevölkerung dort höher ist als hier – einen positiven Effekt hat. Die Umsätze der Kneipen sind dort wenn ich das richtig mitbekam gestiegen.

Dass sich nun viele Raucher „wehren“ – also durch Unterschriftenlisten etc. versuchen politischen Einfluss zu nehmen um ihr „Recht auf Rauch“ zu verteidigen finde ich ja noch einigermaßen nachvollziehbar. Aber dass sich viele Wirte offenbar von den Rauchern instrumentalisieren lassen finde ich doch etwas erstaunlich. Denn – siehe oben – Offenbar ist es vom Umsatz eher im Interesse der Wirte rauchen zu verbieten.

Zudem ist die aktuelle Diskussion wie ich finde sehr scheinheilig. Raucher klagen über intolerante Nichtraucher (ja, ich bin auch Nichtraucher), weil diese Ihnen das Rauchen verbieten wollten. JA! Wollen wir! Wir verbieten es Menschen auch in der Stadt schneller als 50Km/h zu fahren, weil das Risiko für andere dann „zu hoch“ ist, in einen Unfall verwickelt zu sein. Wir verbieten es jugendlichen Alkohol zu trinken, Erwachsenen mit Chemikalien herumzuspielen, Erwachsenen grundlos mit Schusswaffen umher zu rennen oder gar damit durch die Gegend zu ballern (über diverse Einschränkungen dieser Verbote und deren Sinnhaftigkeit ein anderes Mal).

Alles mit dem Ziel unbeteiligte zu schützen. Und das scheint inzwischen ja bewiesen: Auch passivrauchen macht krank!
Von der Raucherlobby bzw. den Rauchern kommt dann inzwischen oft das Argument man können ja zuhause bleiben. Außerdem gäbe es doch ganz viele Nichtraucherkneipen wenn der Bedarf so riesig wäre.
Zum ersten: Mit der Argumentation kann ich auch behaupten wer ein Problem damit hat, wenn PKW mit 200Km/h durch die Stadt reisen könne ja zuhause bleiben.
Zum zweiten: Solange der Markt hier völlig frei ist, offenbar ja nicht. In nahezu jedem Freundeskreis ist ein Raucher, der von den anderen (Toleranten!) Nichtrauchern natürlich nicht ausgegrenzt wird. Also nimmt man –vielleicht auch aufgrund des niedrigen Leidensdruckes, oder eben weil die Alternativen fehlen, in kauf, dass man in einer verqualmten Kneipe sitzt. Möglicherweise leicht genervt wenn man danach wieder den Geruch der Klamotten riecht. Es gibt nämlich keine Alternativen. Und der Wirt, der als einziger eine Nichtraucherkneipe aufmacht geht ein recht großes Risiko ein, weil eben ein einziger Raucher in einer Gruppe Nichtraucher diese aus dem Bereich seiner Zielgruppe zieht.
Also muss der Staat eben eingreifen. Denn wenn alle Kneipen Nichtraucherkneipen sind, haben wieder alle Wirte gleiche Bedingungen. Wir werden sicherlich sehen, wie relevant ein Raucherraum ist, nach genau den „Freier Markt Theorien“ müssten Kneipen die auch Raucherbereiche haben ja im Vergleich deutlich mehr Umsatz machen.

Ich persönlich freue mich jedenfalls auf rauchfreie Abende und darauf morgens aufzuwachen und nicht in den Haaren noch den Tabak unbekannter dritter von gestern Abend zu riechen. Ich bin übrigens relativ sicher, dass auch die Raucher die jetzt noch so laut jammern recht schnell wieder in ihre gewohnten Kneipen einkehren werden (zusätzlich zu all den Nichtrauchern die sich dort nun länger aufhalten, weil die Luft besser ist), denn das Eingeständnis, man sei so süchtig, dass man es in der Kneipe ohne Glimmstengel nicht aushält wird einigen bestimmt ausreichend peinlich sein, dass sie sich das noch einmal überlegen.
Vielleicht wirkt sich das ganze sogar positiv auf den Getränkeverkauf aus (toll für die Wirte), da man jetzt weniger Zeit mit Ablenkung durch die Zigarette verbringt.
In England war es wohl so, dass dank des Rauchverbotes mehr SMS geschrieben wurden. Ach hier hatten die Raucher offenbar die Hände einfach zu frei, und haben sich eine Ersatzbefriedigung gesucht.

Eine SMS kostet ungefähr so viel wie eine Zigarette. Passt doch!